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danieltietze.de Posts

CDU-Wählex lieben Lärm

Posted in Gesellschaft

😵‍💫😵☠️ Am 21. Juni war Berlin nicht bei den Bundesländern dabei, die sich für mehr Lärmschutz einsetzen.

Natürlich wundert das niemanden, denn die von vielen als bekloppt bezeichnete Senatorin Manja Schreier ist für alles, wogegen andere sich einsetzen: Straßenlärm zum Beispiel. Die Berliner wissen von Profilierungsfahrern – gendern unnötig – ein Lied zu singen, die mit frisierten Abgaseinrichtungen durch die Stadt röhren.

Auch jedes dritte Motorrad klingt mit über 90dB wie eine Höllenmaschine. Baulärm, Hubschrauber von Polizei und Privatfernsehen, Partys und Glaseinwurf am Sonntag Morgen oder nachts – rücksichtslose Institutionen und Menschen vermehren sich rasant.

Quelle: https://www.heise.de/news/Massnahmen-gegen-Verkehrslaerm-gefordert-9196324.html

Satelliten von Musk behindern massiv

Posted in Politik, and Technik

🤬👾💩 Das kommt dabei raus, wenn die Politik dem Gelaber von „Technologieoffenheit“ auf den Leim geht, und in der Folge auf sorgfältige Prüfung verzichtet wird.
Die Probleme und Folgekosten haben dann die Menschen und die Allgemeinheit – wie bei der Atomkraft. 🤮☢️

https://www.heise.de/news/Radioastronomie-Stoerende-Leckstrahlung-bei-Starlink-Satelliten-entdeckt-9209165.html

#Technologieoffenheit,

Reschke TV: Wie uns die Ölkonzerne verarschen.

Posted in Energie, Gesellschaft, and Politik

Die Redaktion von „Reschke Fernsehen“ hat am 1. Juni 2023 ein leider schon altes Thema neu aufbereitet: schon zu meiner Schulzeit in den Siebzigern waren die Lügen der Ölkonzerne und deren Lobbyismus in der Politik ein Ziel der investigativen Presse. Teilweise haben einige Leaks von internen Ölkonzern-Studien und Korrespondenz Jahrzehnte gebraucht, um an die Öffentlichkeit zu kommen. Unterm Strich ist es aber immer noch das selbe: die Konzern-Chefs sind skrupellos in ihren Methoden und skrupellos, was die Zerstörung der Erde anbetrifft.

Sehr sehenswerte Folge:

Wie uns die Öl-Industrie belügt

Anja Reschke über die skrupellosen Ölkonzerne.

Anja Reschke wird von vielen Seite versucht, zu diskreditieren. Leider ist es aktuell in Mode, die Überbringer schlechter Botschaften hinzurichten – sprich propagandistisch zu diffamieren. Die Klimaschützer seien Kriminelle, Julian Assange und Edward Snowden böse Verräter und Anja Reschke würde sich nur profilieren wollen.

China tut es: 3 Gigawatt Solar-Kraftwerk ans Netz gegangen.

Posted in Energie

Immer wieder hört man die Frage, was denn die Chinesen gegen den CO-Ausstoß täten: sie bauen Solarparks und Windräder. In der Frage steckt eine antiquierte Überheblichkeit, die langsam alle durch aktuelle Fakten ersetzen können.

Im Jahr 2025 wird China einen Anteil von 50% durch erneuerbare Energien erreicht haben. In nur ein paar Jahren. Das 100-Gigawatt-Programm solls möglich machen. Damit tut China etwas gegen die immens hohe CO-Emission – die allerdings vor allem auf die ins Billiglohnland ausgelagerte Herstellung für europäische Unternehmen zurückzuführen ist.

Ein Land, in dem über Nacht ein Krankenhaus gebaut werden kann und innerhalb eines Jahres ein internationaler Flughafen, wird auch das schaffen. In nur 6 Monaten ist das Sonnen-Kraftwerk mit einer Leistung von 3 Gigawatt gebaut worden – zum Vergleich: das Atomkraftwerk Isar 2 hatte eine Leistung von nur 1,5 Gigawatt.

Deutschland wird den Anschluss verlieren. Nicht umsonst ist die Geschichte der Schildbürger, die allerlei Schwurbelei ausprobieren, in diesem unseren Land angesiedelt. Die vermeintliche Technologie-Offenheit ist nichts weiter als die Macht der Doofen.

ℹ️ Quelle für die Eröffnung des Solarparks: Heise.de/news/China

„Earth for all“ – der neue Bericht des Club of Rome 2022

Posted in Energie, Gesellschaft, and Politik

50 Jahre ist es her, dass uns die „Grenzen des Wachstums“ von den Wissenschaffenden des Club of Rome vor Augen geführt haben, wo die Menschheit hinsteuert: in den Abgrund. Viele von uns haben in der Schule gelernt, dass die Hinweise evident sind und weiteres Wachstum die Prognosen Realität werden lassen. Das Update trägt den Titel „Earth for all“.

Cover „Earth for All“ des Club of Rome. ISBN 9783962383879.
Der neue Bericht des Club of Rome.

Leider hat sich in den vergangenen 50 Jahren gar nicht so viel geändert. Nicht zuletzt deshalb hat der Club of Rome noch einmal eine Bestandsaufnahme, Prognose und Veränderungseckpunkte veröffentlicht. Die Essenz ist nicht weniger dramatisch als 1972 – was auch von kaum jemandem erwartet wurde. Außer vielleicht von denen, die denken, dass man mit Technik alles lösen kann. Leider funktioniert bisher weder der Fusionsreaktor als Heilsbringer der für fast alles notwendigen Energie. Noch der Replikator, mit dem sich genug Lebensmittel überall auf der Welt „herzaubern“ ließen.

Die notwendige Transformation der menschlichen Gesellschaften ist noch dringender geworden. Denn die „Doomsday Clock“ ist im Januar weiter vorgerückt auf 90 Sekunden bis zum Jüngsten Gericht. Die Atomwissenschaftlex des Bulletin of the Atomic Scientists von theBulletin.org haben die Weltuntergangsuhr damit um weitere zehn Sekunden vorgestellt. Die im Club of Rome vertretene Wissenschaft hat 2022 auf über 250 Seiten dargelegt, welche vier Felsen wir schnellstens bewegen müssen.

Politisches Handeln

Da wäre zunächst der Felsblock Politik in den Demokratien zum Handeln zu bewegen. Hier sind es also die Menschen selbst, die an den Wahlurnen entscheiden, welche Politik den rasenden Zug vor dem Abgrund noch anhält. In den Monarchien, Diktaturen und Autokratien wären es die wenigen staatstragenden Personen, die Kraft ihrer Selbstüberzeugung, angeblich zu den Schlauesten zu gehören, die notwendigen Schritte zu unternehmen, die übrigen Felsen zu bewegen. Sozusagen „one, to rule them all“ – also der eine Fels, die übrigen zu regieren.

Soziale Bewegungen

In Berlin und allen Bundesländern ist es die Klimaliste, in Schweden Greta Thunberg mit ihrem „Skolstrejk für Klimatet“ (Fridays for Future), im United Kingdom die Extinction Rebellion, in den USA die MeToo-Bewegung und andere, die soziale Bewegungen überall in der Welt initiiert haben und versuchen, ein Bewusstsein für die Notwendigkeit des Umdenkens durch eine neue gesellschaftliche Debatte zu erzeugen. Dadurch entsteht in der Politik eine neue Beachtung, die bedrohlichen Folgen des Klimawandels ernst zu nehmen und sich damit nun endlich einmal auseinanderzusetzen. Die Wahlwiederholung in Berlin am 12. Februar 2023 ist eine Klimawahl.

Neue ökonomische Logik

Primär ist gemeint, dass die Energiewende hin zu erneuerbaren mittlerweile günstiger geworden sei als fossile Energieen. Immer noch Gültigkeit hat auch die Un-Logik von Wirtschaftswachstum auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen. Eine soziale Gerechtigkeit als ökonomische Rahmenbedingung für die Stabilität des globalen Systems von Beziehungen zwischen den Wirtschaftsfaktoren hat ein Niveau erreicht, dessen Relevanz für den gesamten Erdball wir am Beispiel des Ukrainekrieges sehen: die Weltwirtschaft gerät massiv in Turbulenzen, wenn die zur Neige gehenden Reste der fossilen Brennstoffe nicht richtig fließen, global erwartete Getreidefrachter nicht fahren können oder Lebensmittelkonzerne kein Sonnenblumenöl mehr bekommen. Eine neue Logik findet sich im Ansatz der Donut-Ökonomie wieder.

Technologische Entwicklung

Automatisierung und Digitalisierung führen seit langem zu Verwerfungen auf den Arbeitsmärkten, deren ungeheure Kräfte immer noch nicht berücksichtigt werden und deren soziale Sprengkraft mancherorts schon zu spüren ist. Die immer größer und weltweit betrachtet immer umfangreicher werdende Öffnung der sozialen Schere erfordert über lang oder kurz eine Entkoppelung von Lohn und Arbeitsleistung – vor allem in Hinblick auf die absurder werdenden Spitzengehälter: wenn irgendwann kaum noch jemand Arbeit hat oder davon leben kann, gibt es auch keine Kaufkraft mehr; auch die Millionen der Reichen haben keine volkswirtschaftlich relevante Kaufkraft. Damit die Weltwirtschaft dann noch funktioniert, sind Modelle wie das bedingungslose Grundeinkommen letztlich unausweichlich. Die regenerative Energieerzeugung muss und wird auch von neuen Technologien partizipieren, hat in Relation zum disruptiven Charakter der Rationalisierungstechnologien aber nur wenig Potential für gesellschaftliche Umbrüche. Der mittelfristige Atomausstieg auch in anderen Ländern ist selbst im Atomland Frankreich keine so große Sache.

Reformation 2.0

Earth for all“ wird eventuell die Bibel der Klimabewegung. Ob eine solche Bedeutung in Zeiten von Privatfernsehen, Facebook und der Macht von Influencern für ein Buch – selbst in digitaler Form – noch zu erreichen ist, wird sich zeigen. Für den politisch interessierten Teil der Baby Boomer war der erste Bericht des Club of Rome das jedenfalls.

„Earth for all

Herausgegeben vom Club of Rome gibt es „Earth for all“ als gedrucktes Buch, e-Pub oder PDF für nachhaltige 25 bez. 20 Euro beim Oekom Verlag, München 2022. 254 Seiten.

Autorx:

Presseauswahl

Tagesschau: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/club-of-rome-grenzen-des-wachstums-101.html

Jetzt: Sonnenenergie in Nordafrika fördern

Posted in Politik

Statt Northstream-2, drei oder vier für fossile Brennstoffe, Atomkraft ohne Zukunft und Fracking ohne Verstand, sollte sofort die Produktion von Energie in Nordafrika forciert werden, Hochspannungsleitungen durchs Mittelmeer gelegt und entsprechende Personal-Ausbildung angeleiert werden.

Versuchsanlagen in der spanischen Wüste, das Projekt Desertec und andere Großprojekte zum Beispiel in Indien haben gezeigt, dass die aus menschlicher Perspektive unendliche und immense Sonnenenergie, die auf der Erdoberfläche auftrifft, nur abgeschöpft werden muss.

Im Sonnen-Gürtel um den Äquator – auf dem afrikanischen Kontinent in dessen Norden bis zum Mittelmeer – prasseln Photonen im Wert von rund 250 Watt pro Quadratmeter auf den Wüstensand ein. In Berlin sind es immerhin noch mindestens 100 Watt pro Quadratmeter im Mittel.

Grafiken: Wikipedia; Creative Commons 3.0

Für Länder wie Marokko, Algerien und Libyen könnte das der so dringend nötige Geldregen bedeuten, um die Länder schnell zu mehr gesellschaftlicher bzw. politischer Stabilität zu entwickeln. Daher sollte die europäische Mitarbeit an einem solchen Vorhaben keinesfalls der Privatwirtschaft übergeben werden. Sonst würde sich an der zur Zeit nahenden Unbezahlbarkeit von fossiler Energie, hin zu der im Grunde kostenlosen Sonnenenergie nichts ändern.

Da die Energiemenge der Sonnenstrahlen, die bei uns in Deutschland auftrifft, weniger als halb so groß ist gegenüber der Sahara, sind die Transportverluste nach Europa verschmerzbar. Nichtsdestotrotz lohnt es, auch hier im bewölkten Norden mit den seit Jahren erprobten Balkonkraftwerken die Energiewende zu stützen. Wir müssen halt alle mit anpacken – und eben investieren. Balkonkraftwerke amortisieren sich schon nach zwei Jahren – halten aber 20 Jahre oder länger.

Auf jedes Dach gehören Solaranlagen.

Zur Stromerzeugung mit Photovoltaik bzw. Solarkollektoren für die Warmwasseraufbereitung. Es wäre für geldgierige Vermieter viel lukrativer, den Mietern Strom vom eigenen Dach zu verkaufen, als ihnen mit teuren Mieterhöhungsklagen mehr Wohnzins abzupressen.

(Sonnen-) Energie muss ein Menschenrecht sein.

Das bedeutet, alle Menschen müssen Sonnenenergie prinzipiell kostenlos nutzen können. Da die Sonnenenergie für die „Ernteunternehmen“ genauso kostenlos ist, sollten sie auf die Kundx lediglich ihre Betriebskosten umlegen dürfen. Daher bieten sich Eigenbetriebe an.

Ukraine wird kapitulieren

Posted in Politik

Die Ukraine sollte kapitulieren – und sie wird es. Denn die Ukraine kann diesen Krieg nicht gewinnen. Und selbst wenn, gegen einen so übermächtigen Aggressor wie Russland, nur unter großen Verlusten und Schäden.

Krieg ist absolut sinnlos

In Kriegen gewinnt nur die Waffenindustrie. Alle anderen verlieren. Und immer kapituliert am Ende Einer. 1945 hat Deutschland kapituliert, Japan auch, 1871 Frankreich und schon viele Länder und Völker vor ihnen. Der Angreifer hat die Kapitulation des Opfers zum erklärten Ziel. Der Überfallene hat das Ziel, nicht zu kapitulieren. Deshalb kämpfen sie alle. Immer weiter. Viele Jahre ohne Erfolg, wie man in Afghanistan, Indochina, Sudan, Kongo, Nordirland, Palästina und überall sehen kann, wo Krieg war oder ist. Denn keiner will verlieren, auch nicht, wenn die Kräfteverhältnisse klar sind.

Der Preis dieser Dickköpfigkeit sind viele, viele Tote. Alles Menschen. Mit Kindern, Freunden, Familien. Zerfetzt von Bomben, erfroren in Stellungsgräben, verdurstet in eingeschlossenen Städten, erstickt an Giftgas, lebendig verbrannt in Panzern, erschlagen von Trümmern, verhungert auf der Flucht, erschossen von Mördern¹. Der Einsatz von Waffen hat noch nie einen Krieg beendet – sondern angefacht.

Was würde denn passieren, wenn die Ukraine nicht kapituliert? Dann wird sie zusammen­geschossen. Alles wird dem Erdboden gleich gemacht. Erst die militärischen Anlagen, Flugfelder, Öllager, Häfen, Brücken. Dann Bahnlinien, Krankenhäuser, Schulen. Das geht schnell, damit ist das Land bereits praktisch schon unbenutzbar. Die Millionen von Wohngebäuden bieten Beschussziele für Jahre; zu sehen zum Beispiel im Jemen. In der Ukraine hat die Vernichtung von Wohnraum erst begonnen. Was nützt es den Ukrainern, wenn sie am Ende alle tot sind? Keine Wohnung, keine Nahrung und keine Arbeit haben?

Müssen diese Toten sein?

Sie werden »Opfer« genannt. Sprachlich ist also klar, dass die Toten der angeblich aufgeklärten Zeit immer noch die überholte Folge irrationalen Handelns sind. Opfer sind Ausdruck einer Ohnmacht, was die eigenen Handlungsmöglichkeiten angeht. Statt mit Verstand an die Probleme bzw. Fragen heranzugehen, verzichten die Menschen auf diese Anstrengung und ziehen die Einfachheit eines angeblichen Schicksals vor, dem sie – wenn überhaupt – nur mit heidnischen bzw. religiösen Handlungen Milde abzuringen versuchen. Im Weltspiegel vom 10.4.2022 sagt eine Russin stellvertretend für alle Anhänger der Opfernotwenigkeit „[…] ohne Opfer geht es nicht; Gott ist mit uns […]”⁵. Im Krieg opfern die Beteiligten Machthaber solange Teile der Bevölkerung, bis ihr innerer Opferdruck befriedigt ist.

Wir leben wohl doch nicht in einer Epoche der reinen Vernunft. Denn in einer solchen würden die Überfallenen einfach kapitulieren. Es gibt durchaus Ansätze dieser Strategie: Die Polizei zum Beispiel rät, Räubern sofort Geld und Wertsachen zu überlassen, weil sie es nicht wert sind, das Leben zu gefährden – funktioniert . In der Geschichte der Menschheit sind diejenigen mehr oder weniger gut damit gefahren, diesen Zehnt lautlos abzuliefern, wenn ihnen ihr Leben lieb war. Ja, in der DDR und der Sowjetunion wurden, in Russland und Nordkorea werden die Menschen bzw. die Menschen­rechte unterdrückt. Aber die Menschen leben. Die Menschen in Russland dürfen das sogar Land verlassen.

Der epileptische Esel

Der Nacktreiter aus Petersburg ist ein größenwahnsinniger Kleingeist, dem mit der Logik von Embargos und Völkerrecht nicht beizukommen ist. Er agiert wie ein panischer Stier, der nach überall ausschlägt. Wie ein epileptischer Esel, der seine Hufe nicht koordinieren kann. Wie ein dämlicher Köter ohne Verstand. Der beschränkte Stier hat sich selbst die Eierklemme vom Rodeo angelegt, die dem Tier die Sinne raubt und das Denken unmöglich macht. Dieser Gopnik hat sich in seiner Beschränktheit selbst das Glöckchen umgehängt, nach dem er bellt, und das ihn am Aufhören hindert. Was sollen diese Gleichnisse? Wie diese, kann Russland mit dem Aus­rasten nicht von alleine aufhören. In diesem Krieg kann das nur die Ukraine.

Kapitulation ist sowieso das Ende

Wenn in der Ukraine nicht noch viele Tausend Menschen sterben sollen, sondern leben, dann würde eine Kapitulation das Töten sofort beenden. Eine russische Oligarchie in der (Ost-)Ukraine wäre nicht schön, aber das kleinere Übel. Die Deutschen wählen seit Jahrzehnten immer das vermeintlich kleinere Übel. Warum nicht die Ukraine? Die Deutschen und die Russen leben. Haben Facebook, Netflix und iPhones.

Wann wird denn Russland sonst aufhören, die Ukraine zu zerstören? Bei 100.000 Toten oder erst bei 20 Millionen? Das ist egal! Er wird erst aufhören, wenn er gewonnen hat; Russland ist eine überlegene Atommacht³. Die Ukraine sollte ihn gewinnen lassen – dies ist ein Krieg, „den man nicht gewinnen kann“ ⁴. Um seine Strafe kann die Welt sich später kümmern – ohne das unendliche Leid des Krieges.

Sanktionen funktionieren nicht, solange es Länder gibt, die dabei nicht mitmachen. Abgesehen davon wird es immer skrupellose Geschäftemacher geben, die Waren und Geld auf Umwegen an den Sanktionen vorbei bewegen². Gas und Öl aus und von Russland zu kaufen, zeigt uns, wie grotesk, verlogen und widersprüchlich die jetzige Situation ist. Darüber hinaus beweisen das alle bisherigen Sanktionen und Kriege.

Das Rechtssystem ist eben reaktiv, nicht präventiv

Die Demokratien der Nachkriegswelt haben Institutionen geschaffen, die es ermöglichen, verbrecherische Kriegstreiber vor Gericht zu bringen. Diese Demokratien sollten sich jetzt nicht selbst zu Kriegsparteien machen. Sondern zu jenen besonnenen, geschichtsbewussten und geschichts­gelehrigen Diplomaten werden, die sich weder von einem Geistesgestörten noch von der Rüstungsindustrie provozieren lassen.

Selbst wenn die Aggressoren der Gegenwart sich der weltlichen Gerichtsbarkeit dauerhaft entziehen würden, wären die vielen geretteten Leben ein Sieg der Menschlichkeit und Ethik. Die erhalten gebliebenen Anlagen ein Sieg über einen sonst Jahrzehnte dauernden Wiederaufbau. Es ist keineswegs klar, dass Pütin verurteilt werden könnte. Denn viele PsychologInnen sagen, dass Putin – wie Trump und der kleine, dicke Junge mit der schwarzen Merkwürdigkeit auf dem Kopf – gar nicht zurechnungsfähig ist.

Die Ukraine könnte jetzt kapitulieren – weil das sowieso passieren wird.


  1. „Soldaten sind Mörder“ in „Der bewachte Kriegsschauplatz“, Kurt Tucholsky, Berlin 1931.
  2. Russian Commercial Bank (RCB Bank) an einen Zyprioten (mit russischem Pass) überschrieben: in Panorama vom 17.3.2022.
  3. „Russlands Militär ist Ukraine weit überlegen“: in n-tv online, 24.2.2022.
  4. Richard David Precht für eine Kapitulation der Ukraine: in einem Podcast vom 9. März 2022 (erschienen am 11.3.22) auf der Podcast-Website bei ca. 11:10 und 45:01. Über die folgende Diskussion berichtete unter anderem das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
  5. Weltspiegel vom 10.4.2022, Beitrag „Russland: Der Umgang mit den toten Soldaten“, bei ca. 2:29